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Neues Stück im Theater Laboratorium: Dieser Tag ein Leben – Ein Abend über Astrid Lindgren

Im Oldenburger Theater Laboratorium läuft seit dem 28.09.2017 ein neues Abendstück über das vielschichtige und hintergründige Leben von Astrid Lindgren. Die Kritik ist sich einig (hier z.B. ein Artikel in der NWZ): mit den Stück ist es gelungen, das Leben der schwedischen Autorin zu beleuchten, ohne sie zu demontieren.

Das Theater Laboratorium schreibt über „Dieser Tag ein Leben – Ein Abend über Astrid Lindgren„:

„Eigentlich müsste Astrid Lindgrens Lebensbeschreibung dort aufhören, wo ihre eigene Kindheit endete: ‚Ich weiß noch, wie schrecklich es war, festzustellen, dass man nicht mehr spielen konnte. Es ging einfach nicht mehr‘. Wer Astrid Lindgren ins Land der Kindheit folgt, entdeckt Spuren, die nur darauf warten, verfolgt zu werden.

Dieser Tag ein Leben! Für Astrid Lindgren war das ein zentraler Satz, der sie durch ihr ganzes Leben begleitete. Es ist gerade die natürliche Bewegung des Lebens, das ständige Auf und Ab, die das Leben so einzigartig macht wie es ist. Auch das Leben von Astrid Lindgren war durch viel Auf und Ab geprägt. Die glücklichen Jahre ihrer Kindheit auf Näs gaben Astrid Lindgren die Worte und die Geschichten, die sie später zur erfolgreichsten Kinderbuchautorin der Welt machen sollten. In Interviews hat sie immer gerne und viel in den hellsten Farben über ihre Kindheit erzählt, von der intensiven Spielwelt, ihrer glücklichen Familie, der Sinnlichkeit des Lebens auf dem idyllischen Hof in Småland.

Über die Schatten in ihrem Leben, die Schmerzen und die immer wiederkehrende Einsamkeit schwieg sie dagegen beharrlich. Wenn sie von ihrem Leben erzählte, so zeichnete sie das immer gleiche Bild, schirmte sich dabei gleichzeitig auch stark gegenüber der Öffentlichkeit ab. Als erfolgreiche Schriftstellerin änderte sich ihr Leben mit knapp 40 von Grund auf. Mit einem Mal stand sie in der Öffentlichkeit, war nicht mehr nur die Sekretärin, Hausfrau und Mutter. Sie musste lernen, sich zu behaupten. Dabei äußerte sie sich in Interviews immer schlagfertig und geistreich, war einfach und anspruchslos. Sie hatte eine starke Integrität und wusste sich immer erfolgreich zu verbergen. Erst in ihren letzten Lebensjahren gelang es ihr, leise und vorsichtig über ihre tiefen Gefühle von Verlust und Trauer zu sprechen. Über die drei Jahre dauernde Trennung von ihrem Sohn Lasse kurz nach der Geburt, die als eine der prägendsten Phasen ihres Lebens gilt. Über ihre Ehe mit Sture Lindgren, die lange glücklich, zwischendurch aber auch von großem Schmerz geprägt war. Über die Einsamkeit, die sie überfiel, nachdem ihr Mann gestorben war und ihre Kinder ausgezogen waren. Über die Melancholie, die immer wieder Besitz von ihr ergriff und die doch zu ihr gehörte, wie der Regen zur Natur.

‚Dieser Tag ein Leben – das bedeutet, man soll gerade an diesem Tag so leben, als hätte man nur diesen einen. Man soll auf jeden einzelnen Augenblick achtgeben und spüren, dass man wirklich lebt‘ (Astrid Lindgren – Ferien auf Saltkrokan)“.

Spiel: Barbara Schmitz-Lenders & Anja Hursie
Illumination: Pavel Möller-Lück
Regie: Pavel Möller-Lück

Dauer: ca. 100 Min. + 30 Min. Pause

© Text + Foto: Theater Laboratorium.